Mit dem Wohnmobil nach Andorra – Wandern in den Pyrenäen

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Mit dem Wohnmobil nach Andorra & Wandern in den Pyrenäen

 
Andorra ist ein Zwergstaat mit rund 400 Quadratkilometern Fläche und liegt in den Pyrenäen zwischen Spanien und Frankreich. Die fast gleichnamige Hauptstadt Andorra la Vella legt zentral in einem Tal gelegen, durch welches auch die Hauptverkehrsstraße läuft, die Spanien und Frankreich verbindet. Andorra ist vor allem als Steuerparadies zum Einkaufen bekannt - zu unrecht, finden wir. Denn Andorra bietet -nicht nur für Van-Reisende- auch tolle Natur und Wanderungen.
 

Andorra - schnelle Fakten & Klima

 
Andorra erstreckt sich über eine Fläche von 468 km². Die 78.000 Einwohner sprechen vorwiegend Katalanisch, Spanisch, Portugiesisch und Französisch. Der tiefste Punkt liegt bei 840m über dem Meeresspiegel, der Höchstgelegene Punkt, der Gipfel des Coma Pedrosa, liegt bei 2.942m. Das Klima ist bei unserer Reise Mitte September nachts vor allem in Höhenlagen über 2.000m sehr kühl (ca. 0°C Tiefsttemperatur) gewesen- Tagsüber sind wir in Fleece und langer Hose gewandert und in der Sonne wird es angenehm warm. 
 

Wandern in Andorra

 
Wir hatten vorher nicht geplant, nach Andorra zu reisen, sind dann aber relativ spontan von Barcelona aus dorthin aufgebrochen. Da wir glücklicherweise einen Pyrenäen-Wanderführer von Rother (Band 3) dabei hatten, in welchem die andorranischen Pyrenäen auch enthalten sind, waren wir dafür gut gerüstet. Die acht angebotenen Wanderungen in Andorra machen alle einen sehr attraktiven Eindruck- wir haben uns schweren Herzens (da wirklich alle Wanderungen sehr gut klingen!) für drei Wanderungen entschieden, die wir hier in Kürze vorstellen wollen.
  • Pic de Casamanya

    Die Wanderung auf den 2.740m hohen Pic de Casamanya war die erste der drei Touren und mit rund 7km Länge sowie 760 Höhenmetern ein schöner Einstieg in unsere Andorra-Wanderungen. Das Highlight der Wanderung sind sowohl der bombastische Ausblick vom Gipfel als auch die zahlreichen Steinadler, welche wir auf der Wanderung zu Gesicht bekommen haben. Die Wanderung ist teilweise anstrengend, erforderte aber kein wirkliches Klettern über größere Stehe oder ähnliches und ist damit grundsätzlich sogar in Turnschuhen gut machbar. Wir haben uns ein wenig Zeit gelassen, sind schon ziemlich fit und haben ca. 4,5 Stunden für den Hin- und Rückweg zusammen benötigt. Wir würden die Wanderung auf den Pic de Casamanya auf jeden Fall wieder machen und können sie nur empfehlen! Rother stuft diese Wanderung mit „rot“ als mittelschwere Wanderung ein- ich denke vor allem aufgrund der teilweise fordernden Steigung.
     
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  • Pic de Tristaina

    Die Wanderung auf den 2.876m hohen Pic de Tristaina war mit Sicherheit die spektakulärste unserer Wanderungen in Andorra. Der Wanderführer weist diese Wanderung zurecht als schwarz und damit schwierige Route aus- wer fit, frei von Höhenangst und ein wenig mutig ist wird diese Route jedoch absolut lieben. 
    Das Panorama während der Wanderung ist schon phänomenal: bereits nach den ersten 150 Höhenmetern überqueren wir einen Sattel, nach dem sich der Blick auf zwei wunderschöne und (morgens noch) spiegelglatte Bergseen eröffnet. Die insgesamt 795 Höhenmeter lassen sich noch recht gut bewältigen- herausfordernd sind dabei eher die zu überquerenden Geröllhalden und die kletterintensiven letzten Meter auf dem Weg zum Gipfel. Der Ausblick vom ist absolut großartig- zu beiden Seiten eröffnet sich der Blick (zur „anderen“ Seite bis tief in die französischen Pyrenäen hinein). Wir haben uns entschieden, den westlichen Weg zum Abstieg zu nutzen und sind dabei etwas zu weit für den eigentlichen Weg abgestiegen. Durch einen lokalen Wanderer, den wir trafen, entschieden wir uns dann aber, den Abstieg fortzusetzen und damit eine Runde um die Bergseen anschließen zu lassen. Kurzzeitig waren wir etwas unsicher, ob der Weg (im Wortsinne) Zielführend ist. Nachdem wir aber die Versicherung des Wanderers und einen Wegweiser als Absicherung hatten, haben wir den Weg dann auch gut gefunden. 
    Die „Pic de Tristaina“-Wanderung ist wahrlich nicht ohne. Sie ist aber fraglos unsere spektakulärste Wanderung in Andorra gewesen und (mit Hilfe eines aktuellen Wanderführers) können wir diese auch wärmstens empfehlen!
     
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  • Circa dels Pessons und Pic de Gargantillar

    Die Wanderung auf den 2.864m hohen Pic de Gargantillar war der Abschluss unserer Andorra-Wandertour. Der besondere Reizdieser ca. 5-6 Stunden dauernden Wanderung sind die fünf Seen, welche man auf der Wanderung passiert. Nach einem knapp einstündigen, recht fordernden aber unschweren Aufstieg geht es in der Folge fast gemütlich an den Seen vorbei, bevor der finale Anstieg auf den Pic de Gargantillar nochmals Kräfte fordert. Die letzten Meter sehen sehr fordernd aus, sind dann aber schneller bezwungen als gedacht- und wieder eröffnet sich ein toller Ausblick auf die Seen und auch die anderen, teilweise wieder schon französischen Täler. Das besonders schöne der Wanderung: Da es unterwegs schon viel zu sehen gibt kommen viele Wandergruppen unterschiedlichen Niveaus unterwegs auf ihre Kosten und wandern eben so weit, wie es genehm ist- ohne den „zwingenden“ Gipfel zu verpassen, denn der Weg bietet schon Highlights genug. Auch diese Wanderung hat uns begeistert und können wir vorbehaltlos empfehlen. 
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Frei stehen mit dem Wohnmobil in Andorra

Da das Land außerhalb der Hauptstadt nicht sonderlich dicht besiedelt ist ergeben sich außerhalb der Hauptsaison viele Gelegenheiten, unbehelligt frei zu übernachten. Auf Park4Night haben wir zahlreiche Plätze gefunden, welche auch ausnahmslos gut geeignet waren. 
Wir wissen zwar nicht, ob wir wieder nach Andorra zurückkehren werden- sollte es auf einer Reise jedoch auf der Route liegen oder sich ohne viel Aufwand einbinden lassen, dann nehmt die Chance wahr. Besonders für Wanderfreunde ist das Land wirklich ein Highlight und den Tank für rund 1,00€ je Liter (September 2019) vollzutanken tut auch mal gut!

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